STIGA Leipzig 2022 - Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung
Die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung 1897 (STIGA) war eine Großveranstaltung, die — angelehnt an große Weltausstellungen – vor 125 Jahren ein Millionenpublikum im Herzen Leipzigs in ihren Bann zog. Mit den Ausmaßen und der Infrastruktur einer Kleinstadt setzte sie im heutigen Clara-Zetkin-Park ein Zeichen in einer von Wandel und Umbrüchen gekennzeichneten Zeit. Die STIGA war aber nicht nur Leistungsschau, Volksfest und massentouristisches Ziel, sondern auch Plattform für wirtschaftliche, kulturelle oder politische Themen sowie für ambivalente Auseinandersetzungen mit Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Innovation, Heimat und Fremde oder Realität und Fiktion. Schließlich sollte sie alle bisherigen sächsischen Ausstellungen in den Schatten stellen und inmitten des sich verschärfenden Wettstreits der Metropolen die Leistungsfähigkeit Leipzigs, aber auch der gesamten mitteldeutschen Region sowie von Branchen und Unternehmen aufzeigen.
Weitere Informationen gibt es auf stiga-leipzig.de
Aktuelles
Grußwort der Beigeordneten für Kultur der Stadt Leipzig
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger,
als das Kulturdezernat der Stadt Leipzig vor fast drei Jahren begann, das Themenjahr 2022 „Leipzig. Freiraum für Bildung“ zu konzipieren, fand ich in den ersten Ideenskizzen eine historische Ansichtskarte mit einem der, wie ich heute weiß, zahllosen Motive der Sächsisch Thüringischen Industrie und Gewerbeausstellung (kurz STIGA) von 1897.
Ein beeindruckender Titel für ein Ereignis unserer Stadtgeschichte, das abseits der großen historischen Themen Leipzigs steht, es aber mehr als wert ist, dass wir in diesem Jahr an die STIGA erinnern.
Leipzig stand vor 125 Jahren, ähnlich wie heute, vor einem gewaltigen Wandel. Die Folgen einer Cholera-Epidemie galt es in einer Zeit zu überwinden, in der die Bevölkerungszahlen explodierten und die „moderne Großstadt“ Fragen des Städtebaus, der Versorgung mit Lebensmitteln, Strom, Wasser u. a. beantworten musste. Dazu diente der Stadt auf der STIGA ein eigener Pavillon, in dem, so der Ausstellungskatalog, „der Besucher Gelegenheit hat, die neueren Ausführungen der städtischen Bauverwaltungen zu sehen“. Gemeint waren die Entwürfe des Architekten Hugo Licht zum Alten Grassimuseum (heute Stadtbibliothek), Konservatorium (heute Musikhochschule), Markthalle und zu dem Schlachthof in der Altenburger Straße, seit 1990 Sitz des Mitteldeutschen Rundfunks.
Die Dimension der STIGA war gigantisch. Nicht nur über die Anzahl und Herkunft der Ausstellenden, Besuchenden, technischen Neuheiten, Attraktionen, Kuriositäten und die 2,5 Millionen verkauften Ansichtskarten – mit dieser Menge hätte man den Leipziger Markt mehr als dreieinhalb Mal bedecken können – erzählt das spannende Jahresprogramm, welches Sie nun in den Händen halten. Lassen Sie sich beeindrucken von den Projekten, mit denen Museen, Kunst- und Kulturstätten, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur und die privaten Initiativen in unserer Stadt ein Programm der Vielfalt der STIGA und ihre Relevanz für unsere Zeit zeigen. Und ganz bewusst sich auch der kolonialen Vergangenheit Leipzigs durch die Auseinandersetzung mit jener Völkerschau stellt, die als Teilexposition auf der STIGA stattfand.
Das ist die Einladung an Sie, eine Zeitreise zu unternehmen, scheinbar Vergessenes (wieder) zu entdecken und sich auf Neues und Wissenswertes aus der Geschichte Ihrer Stadt einzulassen. Mein Dank gilt allen Enthusiasten und ihren Unterstützerinnen und Unterstützern, die sich begeistern ließen und ohne die das „STIGA-Jahr“ nicht möglich wäre.
Ihre
Dr. Skadi Jennicke
Beigeordnete für Kultur
Aussteller und Partner
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Im 125. Jubiläumsjahr der STIGA kann die HTWK Leipzig auf zahlreiche Projekte mit STIGA-Bezug seit 1999 zurückblicken. Aus diesem Grund steht sie der Stadt Leipzig sowie vielen STIGA-Projekten beratend zur Seite und realisiert im STIGA-Jahr 2022 mehrere eigene Projekte. Dazu gehören die Wanderausstellung „Waren – Wettstreit – Wunderwelt“ (Studiengang Museologie), ein Videoclip gemeinsam mit der Sternburg Brauerei (Studiengang Medientechnik), eine STIGA-Publikation, die STIGA-Webseite mit dem Team Tripple Click und eine Tagung mit der IHK zu Leipzig am 28. Oktober im Kunstkraftwerk Leipzig.
Mehr auf https://fim.htwk-leipzig.de/no_cache/fakultaet/details-allgemeine-nachrichten/artikel/4635/
Sternburg
„Wir haben Bock. Klar haben wir richtig Bock auf unser 200. JuBIERläum“, sprüht Brauereichef Martin Zapf vor Vorfreude. „Wir freuen uns, dieses einmalige Jubiläum richtig zu feiern – so, wie es sich für Sternburg eben gehört.“ Ein Highlight in diesem Jahr wird das Sternburg-Jubiläumsbock-Bier sein. Eine Kostprobe gibt es beim großen „Tag der offenen Tür“ am 3.9.2022 in der Sternburg Brauerei in Leipzig. Doch zunächst lohnt es sich, einen Blick auf die 200 Jahre sehr wechselhafte Geschichte zu werfen.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Stadtgeschichtliches Museum
Ausgestellt und angestaunt - Menschen, Technik, Traditionen auf der STIGA 1897
Die Sonderausstellung interveniert in der Dauerausstellung „Moderne Zeiten“. Im Zeitraum 6. Juli bis 31. Oktober 2022 ist diese im Alten Rathaus Leipzig zu bewundern. Bilder und Objekte reflektieren bekannte und neue Stadt- und Messeansichten.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Museum der bildenden Künste
Das Museum der bildenden Künste schenkt den Künstlerinnen der Kunstausstellung auf der STIGA neue Aufmerksamkeit. Marianne Fiedler, Emilie Mediz-Pelikan oder Philippine Wolff-Arndt sind heute nahezu vergessen – gemeinsam mit 31 weiteren Künstlerinnen stellten sie ihre Werke in Kunsthalle der STIGA aus.
Mehr auf stiga-leipzig.de
L-Gruppe
Können Sie sich ein Leben ohne fließendes Wasser, elektrischen Strom und Straßenbahn vorstellen? 1835 ist dies in Leipzig noch Realität: Der Geruch von dampfendem Pferdemist liegt über der Stadt, ein Dunst von Kohlefeuern und Öl wabert zwischen den Gassen und Straßen. Baden und waschen wiederum gestaltet sich umständlich in Badehäusern und Waschzubern. Doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ändert sich vieles – und dann noch einmal rasant zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In diesem Prozess formen sich auch Leipzigs Lebensadern neu: Energie, Mobilität und Wasser. Die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) ist ein Symbol dieser Zeit. Damals zeigten schlaue Köpfe und fleißige Hände, was alles geht, um Lebensqualität in eine wachsende Stadt zu bringen.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Stehle - Informationstafel
Anlässlich des STIGA Jubiläums wird im Clara-Zetkin Park eine Informationstafel zur Erinnerung an den Start der STIGA aufgestellt.Die Tafel wird am 24. April 2022 feierlich eingeweiht.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Arbeitsgruppe Postkolonial
Die “Deutsch-Ostafrikanische Ausstellung” (DOAA) war eine Sonderausstellung der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) von 1897.
Integraler Bestandteil war die sogenannte “Völkerschau”, für die 47 Männer, Frauen und Kinder in der damaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ unter bislang unbekannten Umständen “angeworben” worden. Vom Publikum getrennt hinter einem doppelten Zaun wurden sie im Ausführen inszenierter alltäglicher Handlungen — wie Kochen, Jagen, Waschen sowie angeblich „traditioneller“ Tänze und Schaukämpfe — begafft.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Kunstkraftwerk
Eine rund fünfzehnminütige multimediale Licht- und Klangshow des italienischen Künstlers Stefano Fake wird die STIGA und ihre Zeit reflektieren.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Krystallpalast
Exakt 100 Jahre nach der STIGA, also 1997, wurde das neue Krystallpalast Varieté im Herzen Leipzigs eröffnet – mit einigen Referenzen an den historischen Vorgänger in der Wintergartenstraße. Das Krystallpalast Varieté Leipzig ist das einzige Theater seiner Sparte in Ostdeutschland (mit Ausnahme Berlins). Mit seinem ständig wechselnden Künstlercast aus allen Kontinenten – in den 18 Monaten vor der Pandemie gastierten Künstler aus 40 Ländern – ist es die internationalste Bühne der Stadt.
Mehr auf stiga-leipzig.de
Museum für Galvanotechnik
Aufgrund der unbefriedigenden und langsamen Herstellung von dynamo- elektrischen Maschinen entschloss sich Langbein, 1895 eine eigene Entwicklung und Fertigung von Dynamomaschinen aufzubauen. Bereits bei Eröffnung der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung am 1. Mai 1987 konnte Langbein mit seiner Firma Dynamos aus eigener Fabrikation ausstellen und machte damit die erfolgreiche Entwicklung innerhalb von nur zwei Jahren deutlich.
Mehr auf stiga-leipzig.de