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Malans
27.02.2022

Festliche Einweihungsfeier für heimische Wildvögel

Obmann Edi Rietberger vor der Wildvogelfütterungsstation, die er regelmässig unterhält.
Obmann Edi Rietberger vor der Wildvogelfütterungsstation, die er regelmässig unterhält. Bild: Sina Beck
Am Samstag, 19. Februar 2022, ist die Einweihung der Wildvogelfütterungsstation der Jägersektion Falknis erfolgt. Die öffentlich zugängliche Station in Malans wird von Edi Rietberger unterhalten und bietet den einheimischen Wildvögel fünf unterschiedliche Futtersorten.

Die Jagdhornbläsergruppe Sektion Falknis begrüsste die knapp 100 Besucherinnen und Besucher mit musikalischen Klängen. Die Vogelfütterungsstation wurde von der Jägersektion Falknis erbaut und wird von ihnen auch unterhalten, denn Jäger sind nicht nur für die Regulation der Wildtierpopulation zuständig, sondern auch für den Erhalt der Wildtiere. Die Wildvogelfütterungsstation ist allerdings nicht ganz neu. Die Vorgängerstation war etwas weiter oben im Wald. Dort wurde aber die Baubewilligung für den Beobachtungsunterstand nicht genehmigt, also musste ein neuer Standort her. So kamen sie darauf, für eine neue Station im Wald neben dem Älplibahn-Parkplatz ein neues Gesuch einzureichen, das bewilligt wurde. Die Vorgängerstation wurde abgebaut und die Bretter und Bleche für die neue wiederverwendet.

  • Regierungsrat Mario Cavigelli. Bild: Sina Beck
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  • Hannes Jenny, Wildbiologe des Amts für Jagd und Fischerei. Bild: Sina Beck
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Aufschwung für die Vogelwelt

Alex Bantli, Präsident der Sektion Falknis, freute sich über die gelungene Station und möchte noch weitere Projekte ausführen, um einen Aufschwung für die Vogelwelt zu bewirken. Armin Kohler, Statthalter der Gemeinde Malans, schätzte den öffentlich zugänglichen Unterstand und erhoffte sich von der Fütterung, dass einige bedrohte Vogelarten sich hier wohlfühlen können.

Auch Regierungsrat Mario Cavigelli hielt an der Einweihung der Vogelfütterungsstation eine Rede. In der Politik gebe es oft Diskussionen über die Fütterung der Wildtiere. Er sei aber der Meinung, dass die Vogelfütterung eine Akzeptanz verdient, da die Vögel im Winter nur wenig Nahrung fänden. Zudem sei in den letzten Jahren auch mehr Lebensraum geschaffen worden durch Biotope usw. «Dadurch sind immer mehr Tiere vorhanden, die im Winter mehr Nahrung benötigen», sagte er und ergänzte, dass er die Öffentlichkeitsarbeit der Jäger schätze und hoffe, dass die Wertschätzung für Jäger somit steigen werde.

Hannes Jenny, Wildbiologe des Amts für Jagd und Fischerei, liegt dieses Thema laut eigener Aussage sehr am Herzen, da er sich bereits als Junge sehr dafür interessiert hat. Er wies in seiner Rede allerdings auch auf die Fütterungsproblematik in Städten wie zum Beispiel bei den Tauben hin. Vogelfüttern wecke das Helfersyndorm bei vielen Menschen und werde deshalb an allen Ecken gemacht, was zu einer übermässigen Vogelpopulation führen könne, die dann gefährdet für Krankheiten sei.

  • In der Beobachtungshütte gibt’s Informationen zum Vogelfutter, das im Winter an die Vögel verfüttert wird. Bild: Sina Beck
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  • Bild: Sina Beck
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15 verschiedenen Vogelarten

Peter Mutzner, Vize-Präsident der Jägersektion Falknis, berichtete über die verschiedenen Öffentlichkeitsarbeiten, die von der Sektion verrichtet werden. So seien fünf Mann immer damit beschäftigt, die Orchideen- sowie die Wildwanderungen und weitere Öffentlichkeitsarbeiten zu planen und auszuführen.

Edi Rietberger, Obmann und Mitglied der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit der Sektion, sprach über die Fütterungsstation selbst. Er hat einen grossen Teil dazu beigetragen und unterhält sie auch regelmässig. Seit Januar dieses Jahres ist die Station in Betrieb und wird bereits von 15 verschiedenen Wildvogelarten regelmässig besucht, wie er erzählte. Die fünf Vogelhäuser enthielten verschiedene Vogelfutter wie Sonnenblumenkerne, Freilandfutter A, Winterfett, Fettpellets, und Mehlwürmer. Das beliebteste Vogelfutter sind laut Rietberger die reinen Sonnenblumenkernen – diese fressen alle Vögel sehr gern. Auch habe er bereits beobachten können, dass einige Vögel wie zum Beispiel der Eichelhäher gezielt auf die Fettpellets fliegen würden, und andere wie die Meise beispielsweise eher die Abwechslung geniessten. «Die meisten Vögel fliegen aufs Haus, schnappen sich eine Portion und geniessen sie auf einem der umliegenden Äste. Die Buchfinken hüpfen dann über den Boden und sammeln die Reste der Mahlzeit vom Boden auf», erzählt er lebhaft. Auch die scheue Heckenbraunelle zeige sich gern unter den Vogelhäusern, wo sie sich ein wenig verhaltet wie eine Maus. Sie komme und picke ein paar Körner, bevor sie wieder in den Büschen verschwinde. Die Vögel bedienten sich den ganzen Tag über an den Futterstationen bis um etwa 16 Uhr. Vom Beobachtungshaus aus sei das ein interessantes Spektakel für Jung und Alt, erzählte Rietberger weiter.

  • Bild: Sina Beck
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  • Die fünf Vogelhäuser enthielten verschiedene Vogelfutter wie Sonnenblumenkerne, Freilandfutter A, Winterfett, Fettpellets, und Mehlwürmer. Bild: Sina Beck
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Die Station wird noch drei bis vier Wochen geöffnet bleiben und danach über den Sommer stillgelegt, bis im Herbst die natürliche Nahrungsquelle der Wildvögel wieder abnimmt, und sie wieder auf das Füttern angewiesen sind. Die Vogelfütterungsstation wird dann den ganzen Winter über für die kleinen Wildvögel gefüllt sein, und alle dürfen diese wieder bei der Nahrungsaufnahme beobachten.

Zum Abschluss durften die Anwesenden den grosszügigen Apéro geniessen und die Wildvogelfütterungsstation besichtigen. 

  • Die Jagdhornbläsergruppe Sektion Falknis begrüsst die Gäste und Besucher:innen mit musikalischen Klängen. Bild: Sina Beck
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  • Zahlreiche Besucher:innen an der Einweihungsfeier. Bild: Sina Beck
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Sina Beck/Ladina Steinmann